Niedlich ist er. Nao erinnert an ein Kleinkind, lustige Knopfaugen, gerade mal einen halben Meter groß. Und Nao spricht, er reicht die Hand und sagt "Nice to meet you!". Nicolas Rigaud vom französischen Roboter-Entwickler ALDEBARAN zeigt auf der “Developer Week” in San Francisco, was Nao heute schon kann.
Zum Beispiel 25 Bewegungen ausführen. Im Grunde ist Nao eine Plattform, eine Kombination aus Hardware und Software. In Nao stecken zwei Kameras, vier Mikrophone, Berührungssensoren und eine innere Mess-Einheit, die ihm selbst klar macht, ob er gerade steht oder sitzt.
Erfunden schon 2006, wurde er anfangs für Bildungszwecke eingesetzt, vor allem im Informatikunterricht vieler Länder.
Doch jetzt wollen ihn seine Entwickler fit machen für den Konsumermarkt. Als Familienroboter, der die einzelnen Familienmitglieder erkennt, sie beim Vornamen ruft, Stimmungsschwankungen erkennt und ihre Vorlieben für Musik, Filme und Essen erlernen kann. Als Helfer in der Altenpflege. Als Therapiemöglichkeit für autistische Kinder. Viele Programmierungen seien denkbar für Nao, sagt Nicolas Rigaud. Die Verbraucher müssten nur noch herausfinden, was genau sie von ihrem Haus-Roboter erwarten. Dabei sollte der Anspruch darüber hinausgehen, dass der Roboter uns den Boden putzt - zumal es solche Staubsauger-Roboter ja längst gibt - nein, Nao soll uns wirklich verstehen:
Kinder lieben Nao. Weil er high five mit ihnen machen kann, weil er "Autsch!" sagt, wenn er hinfällt und dann einfach wieder aufsteht und weil er den Gangnam style tanzen kann:
Das Rennen ist eröffnet: Wer verkauft uns den ersten "fühlenden" Roboter nach Hause?
Am Massachusetts Institute of Technology (MIT) wird derzeit an Jibo gebaut, ebenfalls ein kleiner Familienroboter, der Fotos und Videoanrufe machen, uns an Termine erinnern, mit den Kindern spielen und einfach ein Freund werden soll. Mit 28 Zentimetern und drei Kilo Gewicht ist Jibo nur halb so groß wie Nao. Die Forscher starteten das Projekt im Juli letzten Jahres per Crowdfunding-Kampagne - in nur sieben Tagen kam eine Million Dollar zusammen, inzwischen haben Jibo-Fans über zwei Millionen investiert. Mit diesem Spot wurde das Projekt beworben:
An Weihnachten soll Jibo erstmals in den USA ausgeliefert werden, Vorbestellungen werden nicht mehr angenommen, der Mini-Roboter gilt schon als ausverkauft. Der Startpreis für Jibo liegt bei 599 Dollar.
Nao, Jibos Konkurrenz aus Frankreich, wird etwa zur gleichen Zeit auf den Markt kommen, aber er wird sehr viel mehr kosten, das steht schon fest:
Isabelle Finger (Samstag, 07 März 2015 23:23)
Sehr beeindrucken! Danke Christiane für diesen spannenden Bericht! Ich finde das natürlich super, dass Nao den französischen Akzent versteht....Siri von Apple ist nicht so "international"...
Nicolas Rigaud (Donnerstag, 19 März 2015 03:12)
hello Christiane,
and thanks for this article! Next time, I hope your kids will be able to attend a workshop and learn how to program NAO!
And I agree with Isabelle, usually, NAO can handle french accent even when speaking english :) but he can also speak french (or german :D) which is a bit more confortable
Best,
Nicolas